Alte Pfadis neu auf Fahrt

Im Leben eines Pfadfinders ist es ja normal das sie oder er von Zeit zu Zeit auf Fahrt geht. Das bedeutet in unseren Kreisen dass wir mit dem Rucksack und allem was man so braucht mehrere Tage wandern geht. Geschlafen wird wo es sich ergibt. Manchmal in einem Pfarrheim oder Gemeindehaus, beim Bauern in der Scheune oder in einer Schutzhütte, im Zelt oder bei schönem Wetter auch mal unter freiem Himmel. Nun genug der grundlegenden Dinge und zur letzten Fahrt der Älteren im Stamm: Susi, Jonny und Schöpsi.

Wir hatten mal wieder das Gefühl raus zu wollen. Diese unbeschreibliche Lust einfach zu wandern und nach einem Tag mit tollen Erlebnissen und dem ein oder anderen Kilometer durch die Wildnis den Abend am Feuer zu genießen.
Also verabredeten wir uns für einen Freitag um von den Externsteinen in lippische Lande zu starten. Wir waren alle schon länger nicht mehr auf Fahrt und deswegen schon ein wenig aus der Übung. Nichts desto trotz planten wir die Fahrt und führten sie auch durch. Leider nicht so wie geplant. Einige Tage vor dem Start stellte sich nämlich heraus, das Jonny am Freitag noch lange arbeiten musste. Für uns natürlich kein Problem! Wie fuhren einfach am Samstag früh los und begaben uns auf ein tolles Abenteuer und einen wunderschönen Weg der uns nah an unsere Grenzen führte. Aber fangen wir nochmal vorne an.

Wir ließen uns von Schöpsi’s Vater zu den Externsteinen fahren damit wir nicht im Kreis laufen mussten und kein Auto rum stand.

Wie man schön sehen kann sind wir bei schönstem Wetter gestartet und es sollte sich daran auch nichts ändern. Es war zwar nicht der wärmste Tag des Jahres aber für solche Fälle sind wie ja gut gerüstet.
Um unserem Ruf ein wenig chaotisch zu sein gerecht zu werden hatten wir eine Karte eingepackt und nur die ungefähre Strecke geplant. Von den Externsteinen ging es vorbei an moosbewachsenen Bäumen und plätschernden Bächen über den Eggeweg und den Hermannsweg in Richtung Velmerstot. Nach einer kurzen Zeit des Wanderns entschieden wir uns für eine ausgedehnte Pause an der Silbermühle.

Bei Sonnenschein und der herrlichen Möglichkeit einen kleinen Snack direkt am Mühlteich zu genießen und uns eine Zeit lang einfach mal zu entspannen und Kraft für den anstehenden Aufstieg zum Eggeturm zu sammeln.
Natürlich durfte das Urmel von Jonny nicht fehlen, nachdem es kurz vorher erst aus Kanada zurück gekommen war.
Nach einer ausgedehnten Pause machten wir uns auf den Weg abseits der Wege zum Velmerstot zu laufen und dort einen wunderbaren Ausblick zu erleben.

Nach 5 Minuten entschlossen wir uns den Ausblick zu verbessern und machten uns auf den nicht allzu langen Weg zum Eggeturm. Von dort aus konnten wir dann weit über die Grenzen des Lipperlandes hinaus schauen und machten uns Gedanken wie viel wir an diesem Tag noch wandern wollten.
Nach kurzer Beratung entschieden wir noch bis zur nächsten Schutzhütte auf dem Kammweg weiter zu laufen und uns dort unser Quartier für die Nacht einzurichten.

An der Schutzhütte angekommen lernten wir ein Ehepaar kennen das mit seinen Fahrrädern den gesamten Wald scheinbar auswendig gelernt hatte. Nach einem kurzen Gespräch brachen beide wieder auf um noch vor der Dunkelheit einen schönen Schlenker auf dem Weg nach Hause zu fahren. Wir bereiteten indes unser Nachtlager vor und kümmerten uns drum ein Feuer zu entfachen damit wir uns das Abendessen kochen konnten.

Nach einer Nacht voller Kälte und windbedingten Kopfschmerzen bei Schöpsi gönnten wir uns ein schnelles Frühstück und machten uns auf den Weg nach Altenbeken. Während der Planung des Tagesweges wurden wir einmal mehr daran erinnert dass wir ein wenig chaotisch sind. Unsere Karte reichte nicht bis Altenbeken, wodurch wir uns allerdings nicht aufhalten ließen fröhlich den neuen Tag zu beginnen und mit Sack und Pack los zu ziehen. Auf unserem Weg trafen wir das Ehepaar vom Vortag, das wieder mit dem Fahrrad unterwegs war. Während einem kurzen Plausch erzählten sie und dass wir die Nacht bei etwa -3 Grad verbracht hatten und welchen Weg wir am besten einschlagen sollten um in Ruhe auf schönen Pfaden Altenbeken zu erreichen.

In Altenbeken angekommen machten wir uns auf die Suche nach dem Bahnhof um die Heimreise anzutreten wobei wir vor dem Problem standen keine Karte für die Stadt zu haben. Nach einiger Wartezeit konnte sich dann allerdings das Navigationssystem in Jonnys Handy dazu durchringen im Geiste wieder in Deutschland und nicht mehr in Kanada zu sein und geleitete uns auf sicherem Wege die nächsten zwei Straßen weiter an unser Ziel. Glücklicherweise entschlossen wir erst mal zu schauen wann der nächste Zug in Richtung Oerlinghausen fuhr und nicht auf der Suche nach einer Tasse heißem Kaffee durch die Stadt zu wandern. Wir hatten gerade noch Zeit und eine Flasche Wasser zu kaufen und in den Zug zu steigen. Nach einer nicht allzu langen Fahrt erreichten wir den Heimatbahnhof und beschlossen sofort eine solche Fahrt zu wiederholen.