Eine nette Überschrift
Die Reise neigt sich langsam dem Ende entgegen.
8.8. Der heutige Tag fing mit einer Busfahrt nach Älmhult an. Im Anschluss ging es direkt weiter mit dem Zug nach Växjö. Dort angekommen besichtigten wir die malerische Innenstadt.
Nachdem wir eine Karte für die Region erworben hatten, machten wir uns auf zu einem nahe gelegenen Golfplatz. Dort vorbei gestrichen trafen wir auf einen sympathisch anmutenden Reiterhof. Hier nutzen wir die Gelegenheit und fragten nach einem geeigneten Ort für unsere Kothe. Trotz eisiger Kälte und Regen gelang es uns, unsere Behausung halbwegs perfekt trocken aufzubauen.
Bei einem gemütlichen Abend mit Spaghetti und Gesang ließen wir den Tag entspannt ausklingen.
Nachtrag: Das Foto ist aus uns unerfindlichen technischen Gründen farbstichig. Es ist nicht wirklich alles rosig in Växjö.
9.8. Wir sind gestrandet, auf einer kleinen einsamen Insel namens Musön nördlich von Växjö die nur per Seilfähre zu erreichen ist und die man in zwanzig Minuten umrunden kann.
Kurz nachdem wir dort ankamen begannen wir, das Gelände auszukundschaften und die ersten Bauten zu errichten.
Diese kleine beschauliche Insel werden wir für die nächsten Tage unser Zuhause nennen.
10.8. Aufgrund des Wetters mussten alle weiteren Inselaktivitäten eingestellt werden. Stattdessen haben wir fast den gesamten Tag in der Kothe verbracht.
11.8. Liebes Inseltagebuch,
wir sind jetzt den dritten Tag verschollen.
Eigentlich haben wir heute die Heiße Wurst erklimmen wollen, haben aber doch nur den ganzen Tag am Handtuch-Plaza gesessen und Feuer gemacht. Dabei haben wir versucht, Pfannkuchen mit Hilfe von Erdnussbutter zu braten. Das Resultat war unserem von Verzicht geprägtem Inselaufenthalt angemessen.
Später werden wir noch unsere Ration Reis auf der Glut kochen und unsere letzten Kekse aufzehren.
Der erwartete Regenschauer von 12mm blieb glücklicherweise aus.
Ich muss Schluss machen – die Lampe hat langsam ihr restliches Petroleum aufgebraucht.
Vielleicht wird morgen wieder die Sonne aufgehen…
12.8. Schritte draußen in der Nacht… ich habe das Gefühl dass dies die letzte Nacht in der Kothe sein wird…
Schnitt: Klappe und im Kasten. Szenenwechsel – Växjö-Bahnhof, fünf Stunden warten.
Die Zeit zieht sich dahin wie Erdnussbutter mit Käse. Irgendwann kommt endlich der Zug.
Fünf weitere Stunden später: Stockholm bei Nacht – Keine Ahnung wohin.
Wir suchen Zuflucht in einem Fast Food Restaurant, weil wir erst um 12 Uhr in unser Zimmer können – 12 Uhr mittags.
Wenigstens gibt es hier Gratis-Kaffee und Gratis-Klos.
13.8. Müdigkeit und Erschöpfung waren die Schlagworte des heutigen Morgens. Mit letzter Kraft machten wir eine erste Besichtigungsrunde, bis das Hostel aufmachte und uns alle positiv überraschte.
Ein paar Stunden Schlaf später zogen wir noch einmal eine Runde durch das abendliche Stockholm, womit nun auch dieser Tag zu Ende geht.
14.8. Heute ging es weiter mit der Stadterkundung – auf einer fünfstündigen Tour haben wir das Kulturhaus besichtigt und einen Abstecher zu den Entwicklern von Minecraft gemacht und nebenbei festgestellt, dass wir vor drei Jahren schon einmal hier waren.
Insgesamt haben wir jetzt schon die Stadtteile Norrmalm, Gamla Stan und Södermalm gesehen.
15.8. Allt slutar här.
Das heißt nicht etwa Harry Potter auf schwedisch, sondern „Alles endet hier.“ Hier am Flughafen sitzen wir nun und warten. Dabei lassen wir die vergangenen drei Wochen in unserer Erinnerung noch einmal Revue passieren. Eine ausführliche Reflexion wird allerdings erst folgen wenn wir zuhause etwas Zeit hatten, über alles in Ruhe nachzudenken.
Zuvor waren wir jedoch noch als abschließendes Ereignis im Kino und haben die restliche Zeit das schlechte Wetter in der Herberge abgewartet.
In einigen Stunden geht unser Flug. Dies ist unser letzter Eintrag, mit dem wir Abschied von Schweden nehmen. Wir sehen uns wieder in Deutschland.