Das Wunder von Bad Honnef
In diesem Jahr verschlug uns das Landespfingstlager auf die beschauliche Insel Grafenwerth in Mitten des Rheins bei Bad Honnef. Auf Grund des Pfadfinderansturms, der am 10.06. auf diese Insel beginnen sollte, wurde ein dortiges Freibad kurzfristig zu einem Lagerplatz umgewandelt, damit rund 700 Pfadfinder aus ganz NRW ein gemeinsames Wochenende dort verbringen konnten.
Als unser Stamm dann, nach einer ca. vier Stunden langen Anreise mit dem Bus, die Insel schon in greifbarer Nähe hatte, hieß es erstmal: „Rucksäcke satteln“, um zu unserem Lagergrund zu gelangen. Dort angekommen, wurden wir gleich einmal von dem vorgefahrenen Materialteam überrascht – diese hatten es nämlich geschafft, all unsere Zelte bezugsfertig aufzubauen, welches uns gegen 20:30 Uhr abends dann doch sehr gelegen kam.
Der nächste Tag begann auf der nahe gelegenen Wiese mit der großen Lagereröffnung, bei der in das Programm eingeleitet wurde. Das Thema des diesesjährigen Pfingstlagers war diesmal der Wettstreit zwischen den Zünften Metall, Papier/Stoff, Holz und Stein. Jede Zunft wollte am Ende des Lagers die Beste sein und konnte ihr Können vorher in verschiedenen Aufgaben beweisen. Im Laufe des Tages fanden dann für alle noch unterschiedliche Lehren in den diversen Zünften statt, bei denen beispielsweise Zinn gegossen wurde, Kerzenständer gebastelt oder in einer richtigen Schmiede Messer hergestellt wurden. Des Weiteren gab es an diesem Samstag ein groß angelegtes Geländespiel, dessen Ziel darin bestand, möglichst viele Bestandteile zu sammeln, um ein möglichst ausgefallenes, kreatives und pompöses Lagertor zu errichten. Für all die erledigten Aufgaben verteilte die Lagerleitung Urkunden, die von den Zünften für die endgültige Siegerehrung gesammelt wurden. Diesen actionreichen und spaßigen Tag ließen dann die Pfadi- und RR-Stufe noch in dem lagereigenen Café gemütlich ausklingen.
Der Sonntag wurde dann mit weiteren Lehren fortgeführt. Doch das große Highlight des Tages war der traditionelle Singewettstreit, in dem jedes Jahr viele Gruppen um den Gewinn der begehrten Wandertrophäen singen. Und stolz können wir verkünden, dass unserem Stamm dieses Jahr das „Wunder von Bad Honnef“ widerfahren ist. Ein Singekreis bestehend aus elf Mitgliedern der Gruppen Gospodar, Excalibur und Clementines from Spain hat einen Auftritt mit zwei Gitarren, Ukulele, Cajon und einer ausgefeilten Choreographie hingelegt; damit ist es ihnen gelungen sich mit einer Coverversion des Liedes „Ne Leiche“ von SDP gegen mehrere andere Gruppen durchzusetzen und den ersten Platz in der offenen Kategorie zu gewinnen. Es war die erste Teilnahme seit mehr als 12 Jahren für unseren Stamm an dem Singewettstreit, was den Sieg und den Gewinn der begehrten „goldenen Babi“ noch bedeutender machte. Alle waren nun den Rest des Tages vom Ohrwurm unseres Liedes geplagt und feierten am Abend den großen Sieg bei einem gemeinsamen Jurtenabend. Doch für einige sollte die Phase des Triumphes noch nicht zu Ende sein – denn im Anschluss an den Jurtenabend haben Roman, Ole und Finn noch ihr sicherlich lang erwartetes Wölflingshalstuch überreicht bekommen. Dies war dann auch ein gelungener Abschluss des Sonntags.
Kommen wir nun zu dem wohl stressigsten Tag, der ganz im Zeichen des Abbaus stand: Montag. Früh am Morgen läuteten die Weckgeräusche der Leiter, um die restlichen Teilnehmer aus den Träumen erwachen zu lassen. Nach dem Kräfte gebenden Frühstück begannen dann alle Gruppen ihre Zelte abzubauen.
Die Wölftlinge unseres Stammes durften aufgrund ihrer geringen Teilnehmerzahl ausnahmsweise während des Lagers in einer Kothe schlafen. Der Abbau jedoch des ihnen bislang unbekannten Zeltes stieß einige Grenzen auf. Also haben Fiete und Robin erst einmal einen Exkurs zum Abbau einer Kothe abgehalten um ihren Wö’s schon einmal einen Einblick in das spätere Pfadfinderleben zu geben. Als alle Zelte sachgemäß in dem Sprinter verpackt waren, ging es zurück zu unserem Bus, der unsere Rückkehr bereits erwartete. Nach einer kleinen verspäteten Abfahrt und einer halbstündigen Pause, hat es unser Busfahrer dennoch geschafft, uns pünktlich um 16:00 Uhr an unserem Heim abzuliefern.
Das Pfingstlager war alles in allem ein wieder Mal sehr gelungenes Lager, welches für unseren Stamm einige Überraschungen bereit hielt. Auf Grund des Freibades, welches uns zu Verfügung stand und der Insel, auf der wir lagerten, war dieses Pfila zudem relativ ungewöhnlich und wird uns wohl noch lange in Erinnerung bleiben.